Zwischenzeitlich verfügen wir über zwei getrennte Aktivställe. Zum einen eine große gemischte Herde und eine etwas kleinere Wallachherde. So sieht beispielsweise unser großer Aktivstall aus der Vogelperspektive aus. Auf einer Gesamtfläche von über 6.000 qm entstand viel Platz, genügend Rückzugsbereiche für die Pferde und unterschiedliche Futterstationen für Rauh- und Kraftfutter sowie weite Laufwege. Die Zeit- und Computer gesteuerten Futterstationen sorgen für eine individuelle Versorgungen jedes einzelnen Pferdes mittels Transponder. Eine Kameraüberwachung, abwechslungsreiche Laufwege für die Tiere sowie eine natürliche Einbettung in das Landschaftsbild runden das ganze Konzept ab.
Das Herzstück: Die Kraftfutterstation
Die computergesteuerte Kraftfutterstation ist quasi das "Herzstück" eines Aktivstalls. Pferde sind Dauerfresser und somit gewillt regelmäßig Futter aufzunehmen. Genau das ist der Anreiz, dass ein Pferd mehrfach am Tag die Kraftfutterstation aufsucht, um dort seinem Futtertrieb zu befriedigen. In unserem Fall sind es zwei COMPIDENT HORSE Futterautomaten von SCHAUER. Hier kann jedes Pferd individuell mit unterschiedlichen Futteransprüchen versorgt werden. Hierzu trägt das Tier ein Fußband mit einem Transponder. Sämtliche Parameter wie z.B. Futtermenge, Sorte, Verweildauer, Dosiergeschwindigkeit usw. sind für jedes Pferd einstellbar. Das ganze dann natürlich in mehrere kleine magenverträgliche Portionen auf den ganzen Tag (und Nacht) verteilt. Beim Verlassen der Futterstation wird zudem je nach Anforderung das Pferd über eine 3-Wege-Selektion in seinen für ihn passenden Verweilbereich weitergeleitet - je nach Anforderung mit langen oder kurzen Laufwegen. Eine wichtige Funktion hierbei ist beispielsweise die Koppelselektion. Wir können in Abstimmung mit dem Pferdebesitzer genau steuern, ob, wann und wie lange ein Pferd auf die Koppeln darf.
Warum ein Integrationsbereich?
Unsere eigene Erfahrung hat uns gezeigt, dass die Integration eines neuen Pferdes in eine bestehende Herde nicht immer problemlos verläuft. Hierzu haben wir spezielle Integrationsbereiche vorgesehen, in denen sich die Neuankömmlinge zwar in Mitten der Herde aber dennoch geschützt durch einen Zaun in Ruhe einfinden können. Der Stress für den Neuzugang sowie für die Herde wird dadurch immens reduziert. Die Pferde können sich also über einen gewissen Zeitraum in aller Ruhe erst einmal durch den Zaun beschnuppern und "ankommen".
Was ist eine zeitgesteuerte Heuraufe?
Die Heufütterung findet über zeitgesteuerte Heuraufen statt.
Die Pferde können in der Gruppe gemeinsam an mehreren kleinen Heuraufen an unterschiedlichen Standorten fressen. Um zu vermeiden, dass die Pferde sich nicht mehr von der Heuraufe wegbewegen, wird die Heuraufe nach einem von uns definierten Zeitfenster wieder geschlossen. Dadurch kann die ohnehin empfindliche Verdauung der Tiere besser berücksichtigt werden. Die Pferde sind somit auch gezwungen, sich wieder von der Heustation weg zu bewegen. In Kombination mit den Ad-Libitum-Bereichen kann dennoch der Grundbedarf an Rauhfutter für jedes Pferd immer gedeckt werden.
Was ist ein Ad-Libitum-Bereich?
Pferde sind sind bekanntlich Dauerfresser. Je nach gesundheitlichem Zustand sollte dennoch darauf geachtet werden, welche Mengen an Futter das Pferd zu sich nehmen darf.
Hierfür sind in unserem Aktivstall die Heuraufen zum Beispiel zeitgesteuert. Zudem haben wir aber auch zwei Ad-Libitum-Bereiche gebaut, wo den Pferden dann 24 Stunden ohne Unterbrechung das Rauhfutter zur Verfügung steht. Wenn Ihr Pferd also Leicht- oder Schwerfuttrig ist, können wir mit Ihnen individuell entscheiden, welche Zugangsberechtigung für Ihr Pferd sinnvoll und gesund ist. Ein schwerfuttriges Pferd würde also über seinen Transponder eine zusätzliche Zugangsberechtigung für den Ad-Libitum-Bereich bekommen und ein leichtfuttriges Pferd dürfte sich mittels seinem Transponder nur im Bereich der zeitgesteuerten Heuraufen aufhalten.
Warum weite Laufwege?
Ein weiterer Kernpunkt eines Aktivstalls sind weite und abwechslungsreiche Laufwege für die Pferde. Durch computergesteuerte Futterstationen werden die Tiere in Bewegung gehalten. Die einzelnen Futter- und Wasserstellen sind hierfür extra weitläufig auf dem Gelände verteilt und somit entstehen die weiten Laufwege.